Die DIN ISO 50006 liegt nun seit April 2017 vor und ist noch immer für viele neu. Sie gibt Organisationen praktische Anleitungen, um den Anforderungen der ISO 50001 gerecht zu werden. Der Schwerpunkt liegt auf geeigneten Kennzahlen (sogenannte EnPI (Energy Performance Indicators)) und Ausgangsbasen, Einflussfaktoren und dem Nachweis von Einsparungen. Wir hatten in unserem Blog frühzeitig darüber berichtet. Wie für Normtexte üblich, ist die Ausgestaltung sehr allgemein gehalten.
Wichtige Erkenntnisse für Ihre Kennzahlen
„Standard-Kennzahlen“ reichen für die Aufdeckung, Umsetzung und Erfolgsbewertung von Effizienzpotentialen nicht mehr aus. Auch weil Zertifizierer jetzt Wert auf statistisch fundierte Größen legen, um den Anforderungen der ISO 50003 gerecht zu werden. Hier steht neben der Identifikation der richtigen Einflussfaktoren mittels mathematischen Verfahren auch das Thema der Normalisierung (Bsp. Witterungsbereinigung) und der Untersuchung von Abhängigkeiten zwischen Einflussfaktoren im Fokus.
Wo früher noch das Bauchgefühl eingesetzt wurde, sind heute komplexe, multivariate Analysen gefragt. Dabei zeigen sich in vielen Organisationen Unsicherheiten in der Methodik. Damit wachsen die Bedenken vor der Erst- oder Re-Zertifizierung den Anforderungen der Norm überhaupt gerecht zu werden. Das absolute Kennzahlen zur Bewertung der Energieeffizienz eines Unternehmens nicht ausreichen, darüber waren sich bisher alle einig.
Aber das jetzt die bisher gebildeten Verhältniszahlen auch keine Aussagekraft über die Energieeffizienz zulassen, ist neu. Dabei haben das die Unternehmen jahrelang so praktiziert. Aber spätestens bei der jährlichen Bewertung im Management-Review kamen viele Energiemanager bei der Bewertung ihrer EnPI in Erklärungsnot! Erwartete Einsparungen haben sich nämlich nicht in den bisher gebildeten Kennzahlen wiedergespiegelt.
Gründe für "falsche" Kennzahlen
Das liegt vielleicht daran, dass gar nicht die „richtigen“ Kennzahlen gebildet werden. Handelt es sich überhaupt um die richtige Energiegröße, welches sind die relevanten Bezugs- bzw. Einflussgrößen. Wie hängen eigentlich Energie- und Bezugsgröße voneinander ab? Gibt es einen mathematischen Zusammenhang? Falls ja, welchen und unter welchen Rahmenbedingungen gilt dieser Zusammenhang? Können mit der Kennzahl Einsparungen plausibel nachgewiesen werden?
Diese und viele andere Fragen klären wir regelmäßig gemeinsam mit unseren Kunden und schlagen damit eine Schneise in den undurchsichtigen Kennzahlendschungel. In vielen Gesprächen, bei Kunden vor Ort oder im Praxis-Seminar, tritt schnell der „aha“-Effekt bei Energiemanagern auf, wenn über die richtigen EnPI, Ausgangsbasis, Funktionen, zeitlichen Rahmen und mehr gesprochen wird. Anschließend wird die Bildung von Kennzahlen zur Überwachung oder zum Nachweis von Energieeinsparmaßnahmen mit einer ganz anderen Sichtweise und mit einer konkreten erprobten Vorgehensweise angegangen.
Lösungen für die DIN ISO 50006
Wenn Sie Hilfestellungen suchen oder Ihr Wissen auffrischen möchten, dann finden Sie bei Limón Unterstützung. Im Praxis-Seminar für Energiemanager werden Interessierte im kleinen Kreis fit für die ISO 50006 gemacht. Daneben bieten wir Ihnen auch Workshops direkt bei Ihnen im Unternehmen an und können direkt mit Ihren Kennzahlen operieren. Als dritte Variante gibt es den EnPI-Check zur Bewertung Ihrer Energieleistungskennzahlen.