Product Carbon Footprint (PCF)
| PERGAN-Gruppe

Kunde

PERGAN - The Peroxide Company

PERGAN ist ein Hersteller von organischen Peroxiden mit Produktionsstandorten in Deutschland und den USA . Mit mehr als 250 Mitarbeitern produziert die Gruppe 50 unterschiedliche Peroxidtypen und mehr als 300 am Kundenbedarf orientierte Peroxidformulierungen.

Für die Erstellung diverser PCFs haben wir einen kompetenten und flexiblen Partner gesucht. Mit der LIMÓN GmbH haben wir genau diesen gefunden.

Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.

Matthias Dekker

Prozessentwicklung und -optimierung / Prozess Development and Optimization

Ausgangssituation und Zielsetzung

Limón unterstützte PERGAN bei der Erstellung eines Product Carbon Footprints (PCF) nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG). Der PCF bzw. CO2-Fußabdruck eines Produktes ist eine etablierte Methode zur Ermittlung der Klimawirkung eines Produktes.

Die PERGAN-Gruppe verfolgte die Absicht, für sieben von ihr hergestellte Produkte eine CO2-Bilanz zu erstellen. Anlass waren konkrete Kundenanfragen zum CO2-Fußabdruck. Gleichzeitig hat das Thema in der gesellschaftlichen Diskussion in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen: Shareholder und Stakeholder (wie Kunden, Behörden oder die Öffentlichkeit) deutscher Unternehmen zeigen zunehmend Interesse an deren Klimabilanz, an geplanten Maßnahmen und fordern Transparenz und Initiative.

Unser Vorgehen

1. Festlegung des Bilanzierungsrahmens

Die zu bilanzierenden Produkte entstehen ausschließlich an zwei Standorten: Fünf Produkte in Bocholt und zwei in Quedlinburg.

Als Basisjahr wurde 2020 definiert. Die Bilanzierung erfolgte nach dem GHG-Protocol Product Life Cycle Accounting and Reporting Standard.

Die funktionelle Einheit ist kg CO2e/kg Produkt. Die vorliegenden Abpackungen wurden anteilig ausgewertet und gingen entsprechend in den PCF ein.

Für die Phase der Herstellung im Lebenszyklus bilden die Werksgrenzen die physischen Grenzen der Bilanz.

2. Ermittlung des Produktlebensweges und der Prozessmodule

Auf Basis der Kundenanforderungen wurde der Cradle-to-Gate-Ansatz gewählt. Das bedeutet, dass der Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis "zum Werkstor von PERGAN" analysiert wurde. Dabei ist der folgende Prozessablauf entstanden und bildete die Grundlage für die Allokation.

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3. Festlegung der Abschneidekriterien für unbedeutende Material- und Energieflüsse

Für den PCF wurden alle produktrelevanten Kategorien aus dem vorgelagerten Scope 3 bilanziert: Das sind eingekaufte Güter und Dienstleistungen, brennstoff- und energiebezogene Emissionen (nicht in Scope 1 und 2 enthalten), Transport und Distribution sowie Abfall.

4. Datenerfassung und Allokation

Basierend auf den Rezepturen zur Herstellung der unterschiedlichen Peroxide wurden stoffbasierte Daten ermittelt. Energiedaten wurden über Abrechnungen und Unterzähler ermittelt.

Es wurden Emissionsdatenbanken, wie beispielsweise Probas vom Umweltbundesamt oder ecoinvent, genutzt. Wo keine Emissionsdatenbanken zur Verfügung standen, wurde auf den spend-based-Ansatz ausgewichen. Der Stromeinsatz wurde nach dem market-based-Ansatz bewertet.

Die Kombination von Stoffdaten und Emissionsfaktoren lieferte den PCF.

5. Ergebnis

Die jeweiligen Product Carbon Footprints wurden in kompakten Datenblättern in deutsch und englisch aufbereitet. Der Vorteil dabei ist, dass interessierte Parteien schnell und umfassend alle wesentlichen Daten der Kalkulationen, der Herkunft der Daten sowie die  Bilanzierungsräume der CO2-Fußabdrücke erfassen und verarbeiten können.

Zur Einordnung der Datenqualität wurden genutzte Datenbanken sowie die spend-basierten Emissionen ausgewiesen.

Die Emissionen wurden nach Prozessen und Emissionsquellen anteilig aufgeteilt. So ist erkennbar, in welchen Bereichen Emissionen schwerpunktmäßig entstehen.

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Ausblick

In den analysierten CO2-Fußabdrücken musste zum Teil mit spend-basierten Daten gearbeitet werden. In Zukunft werden genauere, noch konkretere Daten, z.B. von Lieferanten zur Verfügung stehen. Auf diese wird zurückgegegriffen, um die Qualität der Ergebnisse zu optimieren.

Durch die Auswertung und Gewichtung der Einflussfaktoren lassen sich zudem effektive Wege zu Einsparpotentialen bzgl. des Product-Carbon-Footprint identifizieren.

Aufbauend auf den ersten Analysen bietet es sich an, diese auf weitere Produkte auszuweiten sowie einen Corporate Carbon Footprint für die PERGAN GmbH zu erstellen.

Mit einer vollständigen Kalkulation würde die größtmögliche Transparenz beim Thema Treibhausgase geschaffen werden.

Ein wesentliches Ergebnis dieser PCF-Studie ist, dass sich rund 95 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Vorkette befinden. Dies bedeutet, dass PERGAN darauf lediglich indirekten Einfluss über die Zulieferer der Rohstoffe hat. Hier gilt es, gemeinsam mit den Lieferanten nach emissionsärmeren Lösungen zu suchen.